Basslab: Gitarren die neue Wege gehen

Wenn man die Instrumente von Basslab sieht, denkt man: “Hier hat sich ein Designer ausgetobt, der einen optischen Hingucker erschaffen wollte”. Beschäftigt man sich aber ein wenig mehr mit dem was Basslab tut, stellt man fest, dass dieses Design einer Formel zugrunde liegt die da lautet: “Form follows function” und so hat jeder Rundung, Wölbung und Ecke an den Basslab-Instrumenten einen bestimmten Grund: den besten möglichen Ton aus der Gitarre bzw. dem Bass zu holen.

Material zur Tongestaltung

Doch nicht nur optisch unterscheiden sich die Gitarren und Bässe des Kasseler Instrumentenbauers. Auch beim Material wird nicht, wie in der Gitarren-Welt verbreitet, zu Holz gegriffen. Beim Material der Gitarren handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Kunstharzen und Graphitfaser die den Instrumenten nicht nur Stabilität verleihen, sondern durch ihre Hohlbauweise auch den bestmöglichen Ton erzeugen.

Basslab scheint geradezu eine Wissenschaft aus dem Bau einer Gitarre bzw. eines Basses zu machen und das kommt nicht von ungefähr, denn Heiko Höpfinger der Gründer und Firmenchef von Basslab ist Diplom-Physiker. Unterhält man sich mit ihm über die Vorzüge seiner Materialwahl, befindet man sich auch gleich in einem interessanten und aufschlussreichen Gespräch über Akkustik, wie man es nur mit einem Physiker führen kann. Das Material wirkt sich in erster Linie vor allem auf Gewicht, Sustain, Ansprache und Attack aus.

Doch Höpfinger sieht bei der Entwicklung seiner Instrumente nicht nur durch die Augen eines Theoretikers, sondern auch durch die eines langjährigen Musikers der seit seinem 8. Lebensjahr auf der Gitarre spielt, in einigen Bands aktiv war und später zum Bass kam.

Formgebung durch Sounddesign

Seit über 10 Jahren entwickelt der 40-Jährige seine Instrumente. Bereits 1993 hatte er den ersten Prototypen fertig und 2001 ging er mit einer überarbeiteten Version an die Öffentlichkeit. Seitdem hat er mehrere hundert Instrumente an den Musiker gebracht. Derzeit bringt Höpfinger zwischen 60 und 70 Instrumente im Jahr weltweit unter die Gitarristen.

Die außergewöhnlichen Gitarren und Bässe sind mit Sicherheit nicht nur etwas für Musiker die sich abseits des Mainstreams bewegen wollen, sondern auch für diejenigen, die entgegen dem Vintage-Trend neue Wege gehen möchten, denn Material und Form der Basslab-Instrumente haben mehr als einen optischen und haptischen Grund. Musiker auf der ganzen Welt sehen das scheinbar genauso und so vertreibt Basslab auch weit über die deutschen Grenzen hinweg Gitarren und Bässe. Der Vertrieb erstreckt sich von Kanada bis Japan.

Wer eine Basslab-Gitarre oder einen Basslab-Bass haben möchte, kann über die Webseite www.basslab.de Kontakt zu Heiko Höpfinger aufnehmen. Für Bass und Gitarre stehen jeweils 3 Korpus-Formen zur Verfügung, an denen auf Wunsch natürlich auch kleine Anpassungen möglich sind. Unter den Korpusformen befinden sich aber nicht nur futuristisch anmutende Modelle. Eine der klassischen Telecaster ähnliche Form mit den Vorzügen der Basslab-Instrumente gibt es ebenfalls. Von der Bestellung bis zum fertigen Instrument vergehen ungefähr 3 bis 4 Monate. Nach dieser im Gitarrenbau nicht ungewöhnlichen Wartezeit hält man eine moderne Gitarren in den Händen, die nicht nur auf Bestellung angefertig wurde, sondern auch mit Blick auf den erzeugten Ton auf Basis von fundierten Fakten aus der Akkustik entwickelt wurde.

Werft auf jeden Fall mal einen Blick auf die Webseite des Kasseler Gitarrenbauer. Dort findet ihr noch weitere Details zu den einzelnen Modellen. Und wer einen kleinen Ausflug in die Welt machen möchte die die Musik und Physik miteinander verbinden, der sollte sich einfach ein paar Minuten mit Heiko Höpfinger unterhalten.

About René

Eigentlich interessiert an ausgefallenen Gagdets und Musikinstrumenten, liegt die Leidenschaft jedoch trotzdem bei der Gitarre. Sensibilisiert auf diese Kombination stellt er einige seiner Fundstücke hier vor.