Mechaniken

Mechaniken

Mechaniken bestehen aus einem Gehäuse, einem Schaft mit Zahnrad zur Saitenaufnahme und einem zweiten Schaft. Dieser ist mit einer Schneckenwelle auf der einen, und einem Drehflügel auf der anderen Seite ausgestattet. Jedoch lastet auf jeder noch so gepflegten Mechanik großer Zug. Dieser ist so groß, dass eines Tages das Schneckengetriebe ausgeleiert ist und somit jede Präzision verloren geht. Das Spiel ist zu groß und macht ein Stimmen unmöglich. Dann geht es an´s Austauschen. Glücklicherweise gibt es heut zu Tage alle nur erdenklichen Mechaniken zu kaufen, so dass sicherlich für jeden etwas dabei ist.

Eine äußerst praktische Erfindung sind sogenannte “Lock-Mechaniken”. Bei solchen Mechaniken wird die Saite mittels verschiedener Prinzipien festgeklemmt, was zum Vorteil hat, daß bei einem Saitenwechsel nicht mehr endlos gekurbelt werden muss. Außerdem erreichtman so eine höhere Stimmstabilität.

Welche Mechaniken brauche ich?

Wer sich neue Mechaniken zulegen will, sollte als erstes überprüfen, wie groß der Durchmesser der Löcher in der Kopfplatte ist. Je nach Art und Bauweise sind das entweder 8 oder 10 mm. Ich rate jedem, jeweils die passenden Mechaniken zu kaufen. Ansonsten erlebt man sein blaues Wunder wenn man meint, mal eben die 8 mm Löcher mittels Pappas Bohrer auf 10 mm zu erweitern.

Aufbohren von Mechaniklöchern

Für alle die jetzt nicht auf mich gehört haben oder sich gedacht haben: Jetzt erst recht! gebe ich noch ein paar Tips, wie man am ehesten zum Erfolg kömmen könnte. Dabei haften wir nicht für irgendwelche Schäden. Wer sich des Risikos nicht bewußt ist; Finger weg!

Genug gewarnt, wir schreiten zur Tat. Um nun also die Löcher von 8 auf 10 mm zu vergrößern, benötigen wir eine Standbohrmaschine mit einem passenden dreischneidigen Senker. Benutzt um Himmels Willen keine Spiralbohrer oder gar Holzbohrer mit Zentrierspitze. Wer´s propieren will, sollte aber rechtzeitig in Deckung gehen, wenn´s euern Hals zerreißt. Noch ein kleiner Tip: legt den Hals mit der langen Seite nach links von euch. Hat den Vorteil, daß Falls das Ding trodzdem Beine bekommt, haut es ihn als erstes gegen den Bohrständer.

Nun geht es aber entgültig los. Als erstes baut man logischerweise die alten Mechaniken aus. Eventuell zu fest sitzende Einschlagshülsen werden mit einen Schraubenzieher entsprechender Größe von hinten nach vorn herausgeschlagen. Dann eine entsprechene Bohrunterlage suchen und unter die Kopfplatte legen. Nun wird noch die Bohrtiefe ermittelt und dann kann es losgehen. Kleine Tip an Rande: Die meisten neuartigen Gitarrenmechaniken brauchen nur an der Unterseite ein 10 mm Bohrung. In solchen Fällen also nur soweit auf 10 mm aufbohren, daß das Gewindestück des Mechanikgehäuses in Holz verschwinden kann. Da der Senker gerne einmal heiß wird, sollte man stets ein Glas Wasser zum kühlen bereithalten.

Als Nächstes muß man die alten Befestigungslöcher, die man wahrscheinlich nicht mehr gebrauchen kann, zumachen. Und dies sollte man so und nicht anders machen: Erst werden die Löcher auf 3 mm aufbegohrt. Nicht allzuz tief, nur etwa 10 mm. Dann mit aus einer Dübelstange auf ca. 8 mm selbstzugeschnittenen Dübeln und etwas Holzleim verschließen. Nun nur noch den an den Seiten heraustretenden Leim abwischen, trocknen lassen, und schon kann es zu Montage der neuen Mechaniken gehen.

Montage neuer Mechaniken

Als erstes werden die Gewindehülsen eingeschraubt; und zwar zu erst mit den Fingern, dann vorsichtig mit einem 10er oder 11er Schlüssel. Ich empfehle: Zuerst ganz leicht anziehen, Befestigungslöcher anzeichnen, wieder runter mit den Mechaniken, mit einem 2mm Bohrer vorbohren, Mechaniken wieder rauf, Mechanikenbefestigungsschraube mit Kerzenwachs oder Seife etwas schmieren und vorsichtig rein damit. Zum Schluß werden noch die Gewindehülsen angezogen (aber nicht zu fest, sonst verzieht es das Mechanikgehäuse) und Feierabend.

Einige Mechaniken jedoch werden nicht durch die Gewindehülse gehalten, sondern durch eine sogenannte Führungshülse oder Einschlagshülse. Sie besitzen auf der Außenseite eine kleine Riffelung und werden, wie der Name schon sagt, in das Holz der Kopfplatte hineingepresst oder hineingeschalgen. Jedoch kann es passieren, daß sie verkanten oder etwas zu dick sind und somit das Holz sprengen. Optimal wäre es, diese Dinger mit einem kräftigen Daumendruck ins Holz zu bekommen. Notfalls kann man auch mit einem Gummihammer vorsichtig nachhelfen. Scheitern jedoch alle Versuche, sollte man den Lochdurchmesser mittels Rundfeile etwas vergrößern.

So. Nun sollte euer Hals mit niegelnagelneuen Mechaniken ausgerüstet sein. Bei eventuellen Fragen stehe ich euch gerne zur Vervügung. Bis Dahin.

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